Ich erinnere mich noch an den Moment, in dem ich beschlossen habe, dass ich auf Weltreise gehen möchte. Damals nahm ich ein Brett und zeichnete mit Filzstift grob unsere Erde auf.  Sorgfältig markierte ich Orte, die ich gerne sehen möchte. Das erste Kreuz landete natürlich bei Perth. Die restlichen Kreuze ziemlich verteilt. Als ich mir die Karte angeschaut habe, merkte ich: Ich muss wieder nach Afrika. Dieser Kontinent zog mich magisch an.

Vorbereitungen Langzeitreise

Natürlich habe ich mir grob eine Route überlegt. Das macht durchaus Sinn, damit man eventuelle Visabestimmungen oder Pflichtimpfungen im Vorfeld organisieren kann. Da ich allerdings oft unterwegs bin, war es bei mir mit den Impfungen bereits abgeklärt und in Bezug auf Visaangelegenheiten kamen mit nur Länder in Frage, bei denen das auch von unterwegs aus zu erledigen ist.

>>> Hier findest du noch weitere wichtige Dinge, die du vor deiner Abreise beachten und organisieren musst.

1,5 Jahre habe ich also gespart, ehe ich meinen ersten Flug nach Südafrika buchte. Ich kramte noch einmal meine Bucketlist hervor und schaute, was ich denn in Afrika alles sehen möchte. Insgesamt vier Monate plante ich für den Kontinent ein.

Meine Route: Start in Südafrika

In Südafrika zu starten war für mich die beste Entscheidung, auch wenn ich anfangs wirklich gezweifelt habe.  Nochmal nach Kapstadt zu gehen und dort drei Wochen zu bleiben war einfach eine unglaubliche Zeit und Kapstadt gehört nach wie vor zu einen meiner Lieblingsstädte.

Meine Route zu Afrika habe ich ja bereits in diesem Life Update geschrieben. Deswegen überspringe ich nun und bringe dich direkt nach Neuseeland.

>>> Mehr zu meinem afrikanischen Abenteuer geht’s direkt hier entlang.

Nächster Stop: Neuseeland & Australien

Neuseeland hat mich überrascht. Ich hatte sehr hohe Erwartungen und am Anfang hatte ich das Gefühl, dass das Land diesen nicht gerecht wird. Ich habe mich nicht wirklich darauf eingelassen.

Ein großer Fehler, aber spätestens als ich auf der Südinsel angekommen bin, habe ich mich super wohl gefühlt. Mit dem Camper ging es drei Wochen über beide Inseln und ich habe mich in das Vanlife verliebt.

Von Neuseeland ging es dann rüber nach Australien. Zwei Wochen blieb ich bei meiner Bekannten in Brisbane. Zu Brisbane hatte ich lange gar keinen Bezug, aber die zwei Wochen haben mit gezeigt, wie angenehm die Stadt eigentlich ist. Trotzdem schlägt mein Herz mehr für Perth, deswegen bin ich direkt dorthin geflogen.

Das war ein unglaubliches Gefühl, da Perth einfach meine Herzensstadt ist und ich bezeichne sie nach wie vor meine zweite Heimat. Nachdem ich gefühlt hunderte Cafés abgeklappert habe und unendlich viele Flat Whites getrunken habe, bin ich auf eine Farm gezogen. Über Workaway (unbezahlte Werbung) habe ich eine super liebe Familie gefunden und habe dort auf deren Schaffarm gegen Kost& Logie mitgeholfen. Eine spannende Zeit, die für mich zum Abschluss etwas sehr Besonderes darstellte.

Mein letztes Land: kurz nach Südkorea

Das war wirklich gar nicht geplant und doch irgendwie schon. Vor Jahren habe ich einer Freundin versprochen, dass ich sie mal in ihrer Heimat besuchen komme. Bisher hat sich das aber nie ergeben. Gerade deswegen wollte ich es dieses Jahr einhalten. Von 45 Grad ging es also nach Seoul und damit zu etwas niedrigeren Temperaturen um die 5 Grad. Erstaunlicher Weise habe ich mich schnell dran gewohnt. Die vier Tage mit meiner Freundin vergingen rasend schnell. Es war schön, wenn man Freude wieder trifft, die man lange nicht gesehen hat.

Heimreise und Ankommen

Die Heimreise war recht angenehm, da ich auf dem letzten Flug eine Dreier-Reihe für mich hatte. Wenn man nach so einer langen Reise nach Hause kommt, wird man oft gefragt „Hast du dich schon an Deutschland gewöhnt?“ – das habe ich tatsächlich. Dieses Mal war es einfach anderes. Da ich schon öfters unterwegs war, freute ich mich auf zu Hause und auf alles, was kommt. Trotzdem: So banal wie das immer klingt, aber man ändert sich auf Reisen und das merkt man beim Heimkommen immer wieder. Für mich hat sich sehr viel getan in den letzten zehn Monaten. Ich habe sehr viel erlebt und gesehen, sodass ich es bis heute noch gar nicht greifen kann.

Langzeitreise 2019/20: meine Highlights

Natürlich ist eine solche Reise gespickt von Highlights und tollen Erlebnissen. Dennoch versuche ich mir drei herauszupicken.

Kapstadt: Kapstadt war überhaupt nicht geplant. Ich war dort bereits 2016 und wollte die Stadt eigentlich auslassen. Dann kam aber alles anderes als geplant. Wie es eben so auf Reisen ist. Drei Wochen durfte ich Kapstadt entdecken. Ich wäre wahrscheinlich noch länger geblieben, wenn ich nicht schon andere Sachen gebucht hätte.

Gorilla-Trekking: Das stellte eigentlich alles andere in den Schatten. Denn es war das absolute Highlight auf der ganzen Reise. Noch nie musste ich so mit meinen Emotionen kämpfen und hatte so extrem Gänsehaut. Das war einfach ein unglaubliches Erlebnis, das ich nur empfehlen kann.

Perth & die Schaffarm: Natürlich darf hier Perth nicht fehlen. Das kommt wahrscheinlich nicht gerade überraschend, oder? Meine zweite Heimat wird immer ein Highlight bleiben. Dieses Mal kam noch die Schaffarm dazu. Ein Traum, den ich mir erfüllt habe, denn ich wollte schon immer eine solche Erfahrung sammeln. Bis heute bin ich mit meinen Gasteltern in Kontakt und werde die wohl bald wiedersehen.

Übrigens: Die Schaffarm hat mich so inspirierend und mir so gut getan, dass ich beschlossen habe, auch in Deutschland etwas Ähnliches zu machen und das steht jetzt auch schon. Vielleicht nicht ganz so wie in Australien, aber ich werde auf einen Bauernhof ziehen. Mietvertrag wurde schon unterzeichnet.

Natürlich gab es noch so viel mehr Highlights: Besuch bei Freunden in Namibia, Sansibar (mit Ozeankind e.V.), die vielen Wildtiere in Afrika, meine vielen Game Drives, Neuseeland und der Besuch des Schicksalsbergs, der Besuch auf dem Seoul Tower und vieles mehr…

Wie geht’s weiter?

Das ist natürlich die wohl interessanteste Frage hier. Wie gesagt: Jetzt steht erstmal ein Umzug an. Danach werde ich der ITB in Berlin einen Besuch abstatten und später im März treffe ich mich mit meinen australischen Gasteltern. Wo genau? Stay tuned.