Einmal im Leben eine Safari zu machen und die wilden Tiere nicht hinter Gittern und Scheiben zu sehen, davon träumt wohl jeder. Safari heißt übersetzt so viel wie Reise. War es früher eine Reise, um die Tiere zu jagen, geht es heutzutage darum, die Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Da es sich um wilde Tiere handelt, ist es wie ein Spiel, denn man weiß nie, wo sich die Tiere aufhalten – deswegen heißt eine Safari vieler Orts auch Game Drive.
Insgesamt 15 solcher Game Drives habe ich bereits gemacht, drei davon auf Wasser. Zeit, um ein Resümee zu ziehen und euch meine Tipps auf den Weg zu geben. (Disclaimer am Ende!)

Wo gibt es Safaris?

Die meisten Safaris werden wohl in Afrika angeboten, aber auch in asiatischen Ländern, wie Sri Lanka kann man bei einem Game Drive mitmachen.

In Afrika liegen die beliebtesten Destinationen in Südafrika, Kenia und Tansania. Tansania ist bei der Generation meiner Eltern vor allem durch die deutschen Dokumentarfilmer Bernhard & Michael Grzimek bekannt geworden. Auch, wenn der Film ‚Serengeti darf nicht sterben‘ * schon ein paar Jährchen auf dem Rücken hat, ist er auf jeden Fall zur Einstimmung interessant. Dazu kommt, dass sich im Ngorongoro Nationalpark ein Denkmal der beiden befindet, da der Sohn dort mit seinem Leichtflugzeug verunglückte.

Ngorongoro (Foto: Sabina Schneider)


Die Eintrittspreise in die Nationalparks haben es in sich. In Kenia und Tansania zahlt man zwischen 60-80 US§ pro 24 Stunden. Die meisten der Nationalparks sind keine Selbstfahrer-Parks – mit Ausnahmen natürlich (unter anderem Etosha Nationalpark in Namibia oder Krüger Nationalpark in Südafrika). Im Massai Mara kann man sich zum Beispiel einen lokalen Guide ins eigene Auto holen.

Wie finde ich die Tiere?

Persönlich finde ich Selbstfahrer-Safaris problematisch, da eine regelrechte Jagd auf die Tiere gemacht wird und nicht selten Off-Track gefahren wird. Deshalb empfehle ich organisierte Touren. Das hat vor allem auch den Vorteil, dass die Guides untereinander mit Funkgeräten verbunden sind und so die Aufenthaltsorte der Tiere kennen. Wer selbst mit dem Auto unterwegs ist, kann einen Touranbieter, der ebenfalls in den jeweiligen Nationalpark fährt, fragen, ob man ihm folgen darf.

Safari (Foto: Sabina Schneider)


Wichtig ist: Bleibt auf den gekennzeichneten Wegen und respektiert die Tiere! In vielen Nationalparks sind diese zwar Autos gewohnt, trotzdem gehört der Mensch hier nicht hin und es ist das Reich der Tiere. Seid euch das immer bewusst. Außerdem nie aus dem Auto aussteigen, außer an gekennzeichneten Stellen.

Kleidung: Was trage ich am besten?

Immer wieder habe ich Touristen gesehen, die sich für ihren Trip komplett in Safari-Tarn-Outfit geworfen haben. Ist das denn notwendig? Ja und Nein. Ich selbst habe auf Grund einer längeren Reise natürlich nicht die Möglichkeit gehabt, nur Safari-Klamotten einzupacken. Grundsätzlich macht es Sinn helle, beige oder naturnahe Farben zu tragen. Das hat vor allem auch den Vorteil, dass Moskitos dich weniger attraktiv finden. Diesen Hinweis habe ich selbst aus Gesa Neitzels Buch ‚Frühstück mit Elefanten‘. *

Etosha Nationalpark (Foto: Sabina Schneider)


Am besten deswegen auch Langwarm-Sachen dabeihaben. Da es am Abend sehr kalt werden kann, sollten dicke Klamotten ebenfalls in den Koffer. Genauso wichtig ist eine Windbreaker-Jacke oder eine Softshell-Jacke, denn in der Früh kann es noch recht frisch sein.

Brauche ich feste Schuhe? Wer eine ‚normale‘ Safari gebucht hat, damit meine ich die typischen Safaris, bei denen man im Auto sitzt, der braucht nicht dringend welche. Geschlossene Schuhe reichen aus. Wer allerdings auch eine Walkingsafari gebucht hat oder Gorilla Trekking, da sind feste Hikingschuhe Pflicht. Keine Sorge, es müssen nicht teure Safari-Boots sein, ich trage seit Jahren die Salomon Speed Cross * und bin mehr als zufrieden damit.

Gorilla Trekking (Foto: Sabina Schneider)


Mit dabei sollten auch immer eine Wasserflasche * sein (Empfehlung: mind. 2 Liter, da man manchmal den ganzen Tag unterwegs ist), ebenso wie eine Kopfbedeckung.

Ausrüstung & Technik für deine Safari

Kommen wir zur Ausrüstung und Technik. Ein sehr wichtiger Punkt, denn wir wissen alle, dass man mit dem Handy selten wilde Tiere klar und deutlich fotografieren kann. Je nach individuellen Wunsch sind die Ansprüche an die Technik unterschiedlich. Wer nicht gerade professioneller Fotograf ist, länger unterwegs ist oder schlichtweg nicht zu viel mitnehmen möchte, dem empfehle ich folgendes:

Holt euch eine Kamera, mit der ihr euch natürlich auskennt und vertraut mit den Einstellungen seid. Dazu empfehle ich ein Objektiv, welches eine Brennweite von 200mm hat, für mehr Anspruch eines mit einer 300-Brennweite.

Bei mir sah das letztlich so aus:

Sony Alpha 6000 *: Für mich die optimalste Reisekamera, denn sie ist sehr leicht, macht sehr zufriedenstellende Fotos und bietet einen Wifi-Verbindung an, so dass man schnell die Fotos auf’s Handy spielen kann.

Tamron Objektiv 18-200mm *: Der perfekte Begleiter, denn das Objektiv bietet für den Preis einiges und wirkt zudem nicht wie ein Monster an Objektiv und hat trotzdem eine Brennweite von 200mm. Wer natürlich auf Vogelbeobachtung steht, der wird mit diesem Objektiv wenig Freude haben.

X-Wrap Microfaser-Einschlag-Tuch *: Da es recht staubig werden kann, erschien mir das die unkomplizierteste und schnellste Weise, die Kamera und Objektiv vor Staub und Dreck zu schützen.  

Cleaning-Set *: Wegen der oben genannten Problematik gibt es nichts Ärgerlicheres, als dass die Linse Flecken hat, die man auf den Fotos deutlich erkennt.

Safari (Foto: Sabina Schneider)

Manchmal möchte man die Tiere nicht nur durch die Linse sehen, sondern wirklich ihr Verhalten beobachten und die Zeit genießen. Aber was, wenn die Tiere zu weit weg sind oder sich zu gut tarnen? Entweder man nimmt selbst ein Fernglas * mit ins Gepäck oder man fragt vorher beim Touranbieter nach, ob diese eines zur Verfügung stellen.

Für’s Handy gibt es mittlerweile auf Aufsätze,* die das Bild vergrößern und den Effekt eines Fernglases imitieren – für alle die, die keine Kamera mitnehmen wollen.

Ansonsten empfehle ich genügend Speicherkarten * (checkt bitte vorher, welche SD Karten für eure Kamera am besten geeignet sind) und Akkus (ich hatte immer zwei Ersatz-Akkus mit) für die Kamera einzupacken, außerdem schadet es nicht, eine Powerbank * mitzuführen. Hier empfehle ich eine, die sich im Notfall auch durch Solarenergie auflädt. Nicht in jedem Camp gibt es durchgehend Strom oder ausreichend Steckdosen.

Wer Selbstfahrer ist, dem rate ich dazu, Karten offline zu laden und eine Karte des Nationalparks bereitzuhalten. Beim Abholen eures 4×4 lasst euch eine Einführung geben: Wo befindet sich welches Werkzeug und wie gehe ich damit um?

Safari (Foto: Sabina Schneider)


Versicherungen & Medikamente

Wer ins Ausland fährt, sollte sich um eine Auslandsversicherung kümmern. Dazu gibt es mittlerweile einige Beiträge, welche man am besten wählen soll. Ich habe mich damals für die Hanse Merkur entschieden, da sie für Langzeitreisende die besten Konditionen geboten haben.

Welche Impfungen brauche ich? Hier bitte einen Termin bei eurem Hausarzt vereinbaren und beraten lassen. Erste Informationen bietet die Plattform Fit for Travel.

Mückenspray: Hier ist es ganz wichtig, dass ihr eines besorgt, welches den Wirkstoff DEET enthält. Autan zum Beispiel zieht Moskito eher an. Mein Favorit ist das NoBite Hautspray. *

Das gibt es sowohl für die Haut als auch für die Kleidung. Ich habe auch einige Reisende getroffen, die ihre Kleidung zu Hause mit Mitteln gewaschen haben, sodass der Mückenschutz die Reise über bestand. Hier habe ich persönlich keine Erfahrung.

Magnesium: Man sitzt teilweise wirklich lange im Auto und das mehrere Tage, außerdem sind die Straßen und Wege nicht immer einwandfrei, sondern geprägt durch Schlaglöcher. Dementsprechend anstrengend sind Safaris auch für den Körper. Deswegen empfehle ich, Magnesium einzupacken.

MassaiMara (Foto: Sabina Schneider)


Brauche ich eine Malaria Prophylaxe? Hier scheiden sich die Geister. Ich persönlich habe keine genommen. Das hat mehrere Gründe: Der offensichtlichste liegt in den Nebenwirkungen, außerdem nehme ich ungerne Medikamente, die zudem sehr hoch dosiert sind. Ich schütze mich immer mit Mückenspray und heller Langarmkleidung. Trotzdem gibt es viele, die trotzdem zur Prophylaxe greifen. Da ich keine Erfahrungen gemacht habe und kein Arzt bin, kann ich dazu wenig sagen. Ich weiß, dass es verschiedene ‚Anbieter‘ gibt – wer sich für die Prophylaxe entscheidet sollte definitiv bei der Krankenkasse nachfragen, ob die Kosten übernommen werden. Schließlich kostet eine Packung sehr viel.

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