Wie ihr wisst, war das alles nicht so geplant und doch fühlte es sich richtig an. Der Moment, als ich in Kapstadt ankam war einfach unbeschreiblich. Obwohl es regnete war es ein bisschen wie zu Hause ankommen. Wie lange ich in Kapstadt bleiben werde, war mir noch nicht klar.
Letztlich wurden es drei Wochen – wie auch schon 2106 und wieder war es Winter. Winter in Südafrika kann durchaus fies werden mit Wolken, Regen und Nebel, aber auch schön mit Sonnenschein. Vorteil ist natürlich, dass Nebensaison ist – ergo weniger Leute und alles geht sehr viel entspannter, z.B. das Mieten eines Autos. Da ich Kapstadt bereits kannte, musste ich nicht das typische Touri-Programm absolvieren. Also erwartet hier keine Tipps, wie sie sonst in einem Beitrag üblich sind.

Einmal durch die Straßen Kapstadts

Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, bei herrlichen Sonnenschein an die Waterfront zu gehen und im Foodmarket etwas zu essen zu holen. Achtung: Nicht draußen essen, die Möwen warten nur auf euer Essen. Während im Sommer der Hafen scheinbar überlaufen ist, entdeckte ich nur wenige Leute.

Genauso wie ein Spaziergang durch den Hafen gehört ein Spaziergang durch die Innenstadt und durch Bo Kaap dazu. Hier habe ich eine Free Walking Tour gemacht und kann diese nur empfehlen. Allgemein kann man sich in Kapstadt einfach treiben lassen – das ist das Schönste an der Stadt.

Couchsurfing und Geburtstagsfeier

Während ich die erste Woche in einem Hostel verbrachte, entschied ich mit einer Freundin zu einer Couchsurferin in Hout Bay zu gehen. Das war eine großartige Erfahrung, da unsere Hosts super sympathisch waren und man sie schon als Queen und King des Couchsurfings bezeichnen kann. Sie organisieren zum Beispiel monatliche Meet Ups oder gemeinsame Reisen mit Couchsurfern. Die beiden nahmen uns mit zum Klettern, auf eine Geburtstagsfeier und zum Hout Bay Harbour Market.
Apropos Geburtstagsfeier: Meine Freundin hatte ebenfalls Geburtstag. Bei Sonnenschein ging es mit zwei anderen Freunden aus München (und Umgebung, die ich beim Wings for Life Run kennengelernt habe) auf den Lion’s Head. Dort hielten wir es fast zwei Stunden in der Sonne aus. Ein sehr entspannter Geburtstag, wie ich finde. Ein mitgebrachter Cupcake, der ein wenig unter der Wärme litt, wurde auf elegante Art und Weise verspeist.

Da unsere Freunde bald zurück nach Deutschland fliegen würden, trafen wir uns noch einmal auf ein Abschiedsdinner im (meiner Meinung nach) besten Seafood Restaurant in Camps Bay: Codfathers. Etwas kostspieliger, aber auf jeden Fall empfehlenswert.

Ende der Woche zogen wir dann von Hout Bay wieder in die Stadt und das Wochenende startete mit einem Barista Kurs. Meine Liebe zu guten Kaffee habe ich in Perth kennengelernt und diese wollte ich auffrischen. Deswegen gab es einen Tageskurs, um die Basics eines guten Baristas zu erlernen.

Ich glaube, ich bleibe noch eine Woche

Eigentlich dachte ich, dass ich Anfang der Woche die Stadt verlassen und nach Namibia weiterreisen werde. Die Stadt habe ich tatsächlich verlassen und zwar für einen kleinen Roadtrip in den Norden von Kapstadt. Zusammen mit einer Freundin mietete ich ein Auto und dann ging es über Bloubergstrand nach Paternoster, am nächsten Tag nach Clenwilliam, wo wir zwei Tage verbrachten. Es war angenehm, die Stadt für ein paar Tage hinter sich zu lassen. Ich mag Kapstadt super gerne, aber ich musste einfach mal raus und was Neues erleben – im Sinne von Umgebung, Landschaft und Natur.

In Kapstadt gibt es eine wahnsinnig aktive Couchsurfing-Community, die sich monatlich trifft. Dabei kann das ein gemeinsamer Ausflug sein, ein Treffen auf einem Markt oder wie in diesem Monat ein Putlock-Event im Haus eines Couchsurfers. Da ich bei der Veranstalterin eine Woche zuvor als Couchsurfer war, freute ich mich um so mehr. Es war ein wirklich entspannter Abend, an dem ich sehr viele Leute und viele interessante Geschichten kennenlernen durfte.

Es wird Zeit …

Mittlerweile ist Kapstadt für mich nicht nur eine Stadt, die ich gerne besuche, sondern auch ein Ort, in dem ich so was wie Freunde gefunden habe. Es verging kein Tag ohne, dass ich Freunde traf, die aus unterschiedlichen Gründen hier waren. Sei es als Tourist oder, weil sie ausgewandert sind, schon immer dort lebten oder wieder zurückgekehrt sind.
Dennoch wurde es dann Zeit, endlich weiter zu reisen. Der letzte Tag in Kapstadt fiel mir aber tatsächlich schwerer als ich dachte. Ich weiß aber, dass ich hier wieder zurückkommen werde.