Schon als Kind war ich vom afrikanischen Kontinent fasziniert. Ich dachte allerdings nie, dass ich wirklich einmal in Afrika landen werde. So schnell geht es und nun durfte ich den Kontinent schon ganz gut kennenlernen, zumindest den Süden und Ostafrika.

Dieses Mal hieß es vier Monate Afrika: von Ende April bis Ende August – von Südafrika bis Uganda.

Der etwas holprige Start in Johannesburg

Irgendwie bin ich nicht wirklich schön in das Ganze gestartet. Während ich zwar physisch in Südafrika angekommen in, war mein Kopf noch gar nicht so weit. Die letzten Monate davor waren einfach sehr intensiv. Außerdem musste ich mich wieder an das Alleinsein in einem anderen Land einstellen.

Johannesburg (Foto: Sabina Schneider)


Die erste Woche bestand deswegen aus viel Zweifeln, was letztlich zu einer Planänderung führte. Nach ein paar Tage Johannesburg, Durban und Pretoria ging es zurück in eine Stadt, die ich bis heute zu meinen Lieblingsstädten zähle. Unglaublich, dass ich fast gar nicht dort hingereist wäre. Die Rede ist natürlich von Kapstadt.

Waterfront Kapstadt (Foto: Sabina Schneider)


Kapstadt – endlich ankommen

Dort konnte ich endlich ankommen. Ich kannte die Stadt bereits von meinem ebenfalls dreiwöchigen Aufenthalt 2016. Deswegen konnte ich mich fallen lassen, vor allem auch, weil ich keine Touri-Verpflichtungen hatte.

Bo Kaap Kapstadt (Foto: Sabina Schneider)


Letztlich habe ich ziemlich viele Leute, unter anderem viele Locals, kennengelernt. Ich bin angekommen. Nicht nur in Kapstadt, sondern auch in Südafrika und auf meiner Langzeitreise. Endlich fühlte sich alles richtig an. Ich freute mich endlich darauf, etwas Neues kennenzulernen.

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Namibia: Same but different

Zugegeben, so neu war dann Namibia natürlich nicht.
Trotzdem war es anderes als das letzte Mal, als ich dort war. Ich besuchte eine Freundin, deren Familie mich total herzlich aufgenommen hat und ich mich von der ersten Minute an willkommen gefühlt habe. Dort blieb ich ganz ungeplant fast ein Monat lang. Neben einer Tour in den Norden konnte ich endlich Dinge aufarbeiten, die in Deutschland liegen geblieben sind.

AfriCat Namibia (Foto: Sabina Schneider)
Grootberg Namibia (Foto: Sabina Schneider)


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Grenzerfahrung in Nairobi

Mein Abflug war hart. Ich habe noch nie in meinem Reiseleben im Flugzeug geweint. Doch dieses Mal konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. Ich verabschiedete mich nicht nur von einem einmaligen Land, sondern von einer Familie, die mir ans Herz gewachsen ist.

In Nairobi angekommen, fühlte ich zum ersten Mal pure Überforderung. Am Anfang war es noch unterhaltsam, als der Taxifahrer versuchte Shortcuts zu nehmen und ich so das Leben in Nairobi beobachten konnte. Doch statt 20 Minuten brauchten wir 2,5 Stunden, was mich letztlich ziemlich auf die Palme brachte.

Außerdem ist Kenia Ostafrika und somit nicht mehr Anfänger-Land für Afrikareisende. Das Leben ist chaotisch, die westliche Struktur ist nicht vorhanden und ich musste mich erst daran gewöhnen. Dazu ging noch mein PC kaputt und eine Schreckensnachricht erreichte mich. Nairobi – mit dir wurde ich nicht warm.

Maasai Mara Nationalpark (Foto: Sabina Schneider)


Von Nairobi ging es zum Masaai Mara Nationalpark. Im Gegensatz zu Namibia blühte alles im satten Grün und es tat gut, endlich wieder durchatmen zu können.

Genauso wie mit Kenia generell. Wir sind uns auf dem falschen Fuß begegnet und irgendwie kam ich nie an. Nach einer Woche ging es für mich über Land nach Tansania.

Oh Tansania, was hast du mit mir gemacht?

Sobald ich tansanischen Boden unter mir hatte, fühlte ich mich willkommen. Das Land schien anderes zu sein als Kenia. Bis heute kann ich nicht sagen, woran das lag. Nachdem ich die bekanntesten Nationalparks Tansanias durchquert hatte, den Kilimanjaro gesehen habe und mich auf Sansibar entspannen konnte, arbeitete ich für zwei Wochen in einem Hostel in Arusha. Tansania hat mich so begeistert, dass ich die letzten zwei Wochen noch dran hängte.

Serengeti (Foto: Sabina Schneider)
Auf Sansibar (Foto: Sabina Schneider)


Ursprünglich sollte es nach Ruanda gehen. Ob ich das bereue? Ich weiß nicht. Meiner Meinung nach hat alles einen Sinn und letztlich habe ich deswegen nichts verpasst. Es geht schließlich nicht darum, Länder zu sammeln, sondern Erfahrungen und Momente.

Meine letzte Stationin Afrika: Uganda

Uganda sollte also vorerst mein letztes Land in Afrika sein. Die Perle Afrikas, wie das Land auch genannt wird, wird bis heute unterschätzt und bietet landschaftlich so viel. Mein Grund, warum ich Uganda besuchte, war das Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark. Ein Moment, den ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde. Ein Moment, wo ich noch heute Gänsehaut bekomme und mir die Tränen in die Augen steigen. Eine unglaubliche Erfahrung.

Gorilla-Trekking (Foto: Sabina Schneider)
Gorilla Trekking Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Afrika overloaded

Lange konnte ich das Gefühl nicht zuordnen. Irgendwie schien ich gesättigt von Afrika zu sein. Eine Freundin nannte es Africa Overload. Das passt wirklich sehr gut. Ich habe das schon auf Sansibar gemerkt. Nicht den overload an Afrika insgesamt, sondern eher an das Touri-Leben.

Überall fand man die gleichen Souvenirs, die gleichen handcrafted Dinge und überall die gleichen Fragen der Tourguides und Einheimischen.

Craft Market Windhoek (Foto: Sabina Schneider)


Nachdem meine Kreditkarte dann in Uganda das dritte Mal stecken blieb und meine Toilette ein zweites Mal das Bad überflutete, sehnte ich mich wieder nach etwas westlichen Luxus. Trotzdem wird Afrika immer in meinem Herz bleiben und während ich die Zeilen schreibe, habe ich schon wieder Sehnsucht nach dem Kontinent.

Meine Route durch Afrika: Hat alles gepasst oder würde ich es anderes machen?

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meiner Reisegestaltung und meiner Route. Natürlich könnte man hier und dort noch etwas anpassen, aber letztlich bereue ich keine meiner Entscheidungen – obwohl ich nicht, wie geplant, in Malawi und Ruanda war.

Krater See Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Eines würde ich allerdings anderes machen: meinen Aufenthalt in Uganda. Uganda ist ein tolles Land. Da ich zuvor schon viele Game Drives in verschiedenen Nationalparks erlebt habe, hätte ich in Uganda stattdessen gerne etwas anderes noch gemacht – eine andere Umgebung angeschaut. Das ist der einzige Punkt, den ich anderes machen würde. Das heißt aber nicht, dass ich Uganda nicht schön fand. Ganz im Gegenteil: Ich denke, das Land hat sehr großes Potenzial.