Uganda ist meine vorerst letzte Station auf meiner viermonatigen Reise durch Afrika. Warum Uganda? Wer einen Blick auf meine Bucketlist wirft, wird dort den Grund finden. Berggorillas! Doch auch das Land wollte ich kennen lernen und herausfinden, wieso es die Perle Afrikas genannt wird.

Schnell wurde mir klar, dass das Land viel mehr zu bieten hat, als ich anfangs gedacht habe. Dort gibt es neben Savannen, wie ich es aus Tansania und anderen Nationalparks kenne, tropische Regenwälder, Gebirge und Vulkane mit ihren wunderbaren klaren Seen, die sich unzählig aneinanderreihen. Außerdem ist Uganda der größte Kaffee- und Teeexporteur weltweit. Der Nil macht Uganda noch einmal extra besonders.

Kampala und das organisierte Chaos

Die meisten Reisenden kommen in Entebbe an. Dem Flughafen von Uganda, eine Stunde von der Hauptstadt Kampala entfernt. Kampala ist faszinierend und überfordernd zu gleich.

Kampala Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Auf dem ersten Blick wirkt alles sehr chaotisch, wer sich länger dort aufhält, wird merken, wie organisiert es ist. Am besten erkundest du die Stadt auf einem Boda Boda – auf dem Rücksitz eines Motorrades.
Solche Touren kann man oft über das Hostel buchen, z.B. im The Five Horsemen *. Ich habe die Tour über Uganda Adventure Safaris gebucht.

Ziwa Rhino & Wildlife Ranch

In Uganda gibt es keine freien Nashörner. Auf dem Weg von Kampala nach Murchison Falls Nationalpark gibt es das Rhino re-introduction Project, wodurch die Population in Uganda ansteigen soll – mit dem Ziel, die Nashörner auszuwildern. Mit einem erfahrenen Rancher geht es durch das Gelände und man erlebt eine Walking-Safari der besonderen Art.

Ziwa Rhino (Foto: Sabina Schneider)


Murchison Falls Nationalpark: Game Drive

Der Murchison Falls Nationalpark ist eines der beliebtesten Ziele in Uganda. Kein Wunder, denn dort erlebt man nicht nur wilde Tiere, sondern auch einen der gewaltigsten Naturspektakel weltweit.

Mit dem Auto geht es erstmal auf der Fähre über den Nil zum Nationalpark. Dort erlebt man neben Giraffen, Elefanten, Nilpferden auch Löwen, die gemütlich im Gras liegen und sich von einer ereignisreichen Nacht erholen.

Muchsionfalls Nationalpark (Foto: Sabina Schneider)


Bootstour auf dem Victoria Nil

Nach einem Morning Game Drive geht es dann mit dem Boot auf dem Victoria Nil zu den mächtigen Murchsion Falls. Schon von Weiten hört man die gewaltigen Massen nach unten rauschen.

Muchsionfalls Nationalpark (Foto: Sabina Schneider)


Über 43 m stürzt der Victoria Nil in der Devil’s Cauldron in die Tiefe. Wer den Wasserfall von oben sehen will und näher ran will, der sollte unbedingt eine anschließende Wanderung über einen kleinen Pfad nach oben dazubuchen.

Anmerkung: Das Boot wartet nicht. Wenn du keine organisierte Tour hast, musst du einen Abholservice oben organisieren. Wer Selbstfahrer ist, kann auch später an die Stelle fahren und von dort die Wasserfälle anschauen.

Leider sieht man hier recht gut, was Geld bewirkt: Da im Nationalpark etwas Öl gibt, kommen jetzt immer mehr chinesischen Investoren und graben den Nationalpark um und bauen, was das Zeug hält. Da muss man sich fragen, wieso der Ort den Status eines Nationalparks hat.

Game Drive im Queen Elizabeth Nationalpark

Der Queen Elizabeth Nationalpark ist der bekannteste in Uganda. Leider ‚flüchten‘ die Tiere immer mehr aus dem Park, wodurch die Suche nach wilden Tieren etwas länger dauern kann.

Queen Elizabeth Nationalpark (Foto: Sabina Schneider)


Da dort Leoparden mit GPS versehen sind (Forschungsgründe), kann es durchaus sein, dass man auf diese trifft. Etwas Geduld ist trotzdem gefragt, da diese sich gerne in Bäumen verstecken und selten nach unten kommen. Es lohnt sich auf jeden Fall ein Fernglas einzupacken. Es gab viele Reisende, die keines hatten und unwissend in die Weite gestarrt haben.

> Zum Safari Guide & zur Packliste geht es hier entlang

Bootstour auf dem Akazinga Channel

Nach dem Game Drive im Queen Elizabeth Nationalpark geht es auf das Boot. Die Bootstour auf dem Akazinga Channel ist vor allem bei Vogelliebhaber sehr gerne gesehen. Neben den vielen unterschiedlichen Vögeln, hatte meine Gruppe Glück und eine Herde an Elefanten fand ihren Weg zum Ufer, die wir dann beim Abkühlen, Baden und Trinken beobachten konnten.

Adler im Queen Elizabeth Nationalpark (Foto: Sabina Schneider)
Akazinga Channel (Foto: Sabina Schneider)


Kibale Forest und Schimpasen Trekking

Der Kibale Forest ist bekannt für sein Schimpansen Trekking. Für 150 US§ geht es früh morgens in den Park. In Gruppen aufgeteilt marschiert man durch das Gebüsch und sucht Schimpansen. Wer Glück hat, der hört den Essens-Ruf, wenn einer der Primaten genügend Essen gefunden hat und seine Kollegen herbeiruft. Das kann durchaus sehr laut sein.

Chimps Trekking Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Apropos laut: Ich war überrascht, dass so viele Leute gleichzeitig in den Wald durften. Für meinen Geschmack zu viele, denn wir standen alle am Essensbaum und jeder schubste den anderen, um ein Foto zu bekommen. Außerdem war alles sehr hektisch. Für mich hat das nichts mehr mit Respekt zu tun.

Anmerkung: Man muss mind. 16 Jahre alt sein, um Zugang zu bekommen.
Eine weitere Möglichkeit, Schimpansen Trekking zu machen ist bei Kyambura Gorge, wobei dort weniger Primaten vorkommen.

Chimps Trekking Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Krater Seen in Uganda

Zwischen dem Kibale Forest auf dem Weg nach Fort Portal befinden sich mehr als 30 Kraterseen. 10 km hat man Zeit, um sich einige davon anzuschauen. Am besten Einheimische fragen, die wissen oft kleine Geheimtipps, wo man die Seen am besten sieht.

Krater See Uganda (Foto: Sabina Schneider)
Krater See Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Adrenalin pur am Lake Bunyonyi

Im Lake Bunyonyi gibt es insgesamt 29 kleine Inseln. Übersetzt heißt Bunyonyi „Platz der kleinen Vögel“. Den besten Blick auf Lake Bunyonyi gibt es bei den Arcadia Cottage Restaurant.

Lake Bunyonyi (Foto: Sabina Schneider)


Die bekannteste Insel im See ist Prison Island, welche einen tragischen Hintergrund hat. Dort wurden Frauen/Mädchen gebracht, die unehelich schwanger geworden sind und auf der Insel ihrem Schicksal ausgesetzt waren.
Für mich eine Abwechslung der besonderen Art war der Hochseilgarten auf einer der Inseln. Vor allem die Zip Line über den See hat sehr viel Spaß gemacht.

Lake Bunyonyi (Foto: Uganda Adventure Safari))


Lake Mburo Nationalpark

Kaum in einem anderen Nationalpark habe ich so viele Zebras gesehen wie dort. Außerdem ist die Gegend vor allem für die Rinder bekannt, die extrem große Hörner tragen. Wer besonders glücklich ist, der entdeckt die größte, aber auch scheuste Antilopenart weltweit – die Elanantilope oder auch Eland genannt.

Lake Mburo Nationalpark (Foto: Sabina Schenider)


Gorilla Trekking in Bwindi Nationalpark

Der Grund, warum ich nach Uganda gereist bin: das Gorilla Trekking auf der Suche nach den letzten Berggorillas. Hier hatte ich mit meiner Gruppe sehr viel Glück und auch mit der Auswahl der Familie: die Nkuringo Family mit zwei kleinen Gorilla Babys. Am Morgen marschieren sogenannte Trekker los, um die Familien zu finden. Da diese sich kontinuierlich bewegen, kann eine Tour bis zu 9 Stunden dauern.

Deswegen packt man Trinken und Essen dafür ein. Wer will kann sich einen Porter (Träger) holen, der für 10 US§ dein Gepäck trägt. Im Nachhinein hätte ich auch einen genommen, denn zum einen war die Strecke nicht zu unterschätzen, zum anderen herrschte eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, dass sich schon allein deswegen durchgeschwitzt war.

Gorilla Trekking Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Aber die Anstrengung war es wert. Der Regenwald ist gigantisch und wir hatten eine Stunde mit der Gorilla Familie. Da wir zusätzlich das Glück hatten, beide Babys zu sehen, war unser Guide selbst so fasziniert, dass wir noch fast 20 Minuten extra bekommen haben.

Gorilla Trekking Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Stop am Äquator

Auf dem Weg zurück vom Bwindi Nationalpark gehört ein Stopp am Äquator dazu. Dort erklärt ein junger Mann das Phänomen am Äquator. Mit zwei Wasserkesseln erklärt er, wie das Wasser auf welcher Seite der Erde abläuft. Ich war einfach nur fasziniert.

Äquator Uganda (Foto: Sabina Schneider)


Dinge, die ich selbst nicht gemacht habe, aber von Freunden empfohlen bekommen habe, die länger in Uganda waren

Rafting in Jinga: Wer auf Adrenalin steht und das einmalige Erlebnis auf dem Nil erleben will, der ist in Jinga genau richtig. Beim Wasserrafting kommen alle Adrenalinjunkies auf ihre Kosten.

Sipi Falls: Als ich zum ersten Mal Fotos der Sipi Falls sah, musste ich direkt an Island denken. Beliebt ist die Gegend, in der die drei Wasserfälle liegen, bei Kletterer, aber auch Ungeübte können dort Abseiling buchen oder Wandern gehen.

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Diesen Reiseführer* habe ich immer wieder zur Hand genommen und darin geblättert. Ich liebe es ja, Reiseführer zu haben. Mittlerweile treffe ich immer mehr Reisende, denen es genauso geht. Du kennst jemanden, der auch nach Tansania reist? Wie wär’s mit diesem Reiseführer als Geschenk?