Nach drei Wochen Kapstadt folgten fast vier Wochen Namibia. In Namibia war ich bereits 2016 für drei Monate. Hauptsächlich war ich in der Hauptstadt Windhoek, da ich dort Praktikum machte. Auch dieses Mal war ich hauptsächlich dort. Windhoek ist im Vergleich zu Kapstadt wesentlich ruhiger und hat weniger an Angebot und dient meistens nur als Startpunkt für verschiedene Touren.

Bevor ich aber schreibe, was ich eigentlich so lange wieder in dieser Stadt getrieben habe, will ich euch ein bisschen updaten. Nach drei ereignisreichen Wochen in Kapstadt ging es für mich zurück nach Namibia. Mit dem Taxi ging es dann erst einmal zum Deutschen Sport- und Turnverein. Dort traf ich auf eine Bekannte und deren Kinder, die gerade Inline Hockey Training hatten. Ich hatte davon davor noch nie gehört. Als Kinder spielten wir immer Street Hockey, was dem Inline Hockey nahe kommt. Es ist wie Eishockey, eben nur mit Inlinern. Dieser Sport wird mich in den nächsten Tage begleiten. Zwei Tage nach meiner Ankunft ging es für das verlängerte Wochenende an die Küste, nach Swakopmund Familienurlaub.

Swakopmund (Foto: Sabina Schneider)

(Eines vorweg: Ich werde keine Namen der Familie nennen oder Fotos von diesen zeigen.)

Ein verlängertes Wochenende in Swakopmund

Das war also mein erstes Ausflugsziel. Ich war bereits dort, freute mich aber schon auf den Ausflug. Mir war klar, dass es anderes werden wird, schließlich ist man selten mit einer Familie (wenn nicht die eigene) im Urlaub. In Swakopmund fand der Africa Cup in Inline Hockey statt – ein internationaler Wettbewerb. Natürlich haben wir uns die Eröffnungsfeier und das Finale angeschaut. Leider hat Namibia im Finale verloren. Die Stimmung war trotzdem ausgelassen. Während des Aufenthalts habe ich weiter Bekannte und Verwandte der Familie kennengelernt und bin dankbar für die Erfahrung.

Eröffnung Inline Hockey Africa Cup (Foto: Sabina Schneider)


Das Internetproblem

Oh, das war vielleicht eine Sache. Meine lokale SIM-Karte und das Internet wollten nicht so recht miteinander, deswegen mussten weitere Planungen verschoben werden. Da die Familie so lieb ist, blieb ich vorerst dort. Mit Hund, zwei Katzen und Kinder eine ganz andere Reiseerfahrung. Vier Tage nach Rückkehr aus Swakopmund konnte ich dann endlich planen und meine nächsten Schritte organisieren.

Die Tourismusmesse in Namibia

Auch in Namibia findet jedes Jahr eine Tourismusmesse statt. Eigentlich war ich nur einen Tag dort und eigentlich auch gar nicht der Rede wert, trotzdem: Es war meine vierte Reisemesse in einem Jahr und schon mein zweites Mal in Windhoek. Irgendwie kam ein bisschen Melancholie auf.

Auf in den Norden Namibias

Ich sag euch, das war nicht ganz einfach. Eigentlich schon. Ich habe mich nur bisschen doof angestellt. Statt die Termine für 2019 anzuschauen, habe ich immer jene für 2018 betrachtet und dachte mir immer, da kann ich gar nicht. Es ist nämlich ziemlich schwer Tourenanbieter zu finden, die nur in den Norden Namibias fahren und dabei nicht z.B. die Victoria Fälle machen. Im Süden Namibias war ich bereits 2016. Da ich aber viele namibische Highlights schon kannte, musste ich viele Touren ausschließen.

Leopard Namibia (Foto: Sabina Schneider)

Letztlich habe ich dann eine passende Tour gefunden und durfte acht Tage den Norden anschauen. Den Tourenanbieter kannte ich schon von meinem letzten Aufenthalt und ich konnte problemlos last minute buchen. Nach den vielen Städte in Südafrika war es richtig schön wieder unendliche Weiten zu entdecken.

Grootberg Namibia (Foto: Sabina Schneider)

Jetzt fehlt mir in Namibia eigentlich nur noch der Caprivi Streifen.

Familienleben und Abschied

Als ich von meiner Tour zurückkam, wurde ich direkt herzlich empfangen. Mutter, Tochter und Hund warteten am Eingang auf mich. Meine Freundin hat für mich gekocht. Mit den Worten „Du kennst dich ja aus“ brachte sie schnell die Kinder ins Bett. Ich kann euch gar nicht sagen, wie schön diese Worte klangen; ich fühlte mich, als wäre ich nach Hause gekommen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.

Farmlife Namibia (Foto: Sabina Schneider)

Nun hatte ich nur noch drei Tage hier in Namibia. Da die Familie zwei Farmen hatte, durfte ich öfters mit und mir dort die (trostlose) Lage anschauen. Leider gab es dieses Jahr kaum Regen in der Regenzeit, sodass die Farmer vor großen Herausforderungen stehen.

Farmlife Namibia (Foto: Sabina Schneider)

An meinem vorletzten Tag nahm ich noch am Wandertag der Deutschen Schule (DHPS) teil. Ja, die wandern dort tatsächlich. Dieses Jahr waren es 14,5 Kilometer und alle Schüler bis zur sechsten Klasse sind verpflichtet teilzunehmen. Das Event ist super organisiert und die Eltern sind mit vollen Elan dabei. Ich kann es einfach nur jedem empfehlen.

Dann kam der Abschied. Ich habe noch nie in meinem Leben in einem Flugzeug geweint. Mit Sonnenaufgang und Hans Zimmers ‚This is the land‘ im Ohr verließ ich das Land. Der Abschied von den Kindern und meinen Freunden fiel mir extrem schwer. Was bleibt ist die Gewissheit, dass ich zurückkommen werde.

Danke, dass ihr mich so herzlich aufgenommen habt und ich ein Teil eurer Familie sein durfte. Danke auch an die Freunde der Familie, die ich alle kennen lernen durfte und die mich für das nächste Mal Namibia auf ihre Farmen eingeladen haben.