Yokohama bietet vieles, was man auch in Tokyo bekommen kann. Doch auch hier gibt es ganz spezielle Fleckchen: Den wohl unromantischsten Sandstrand der Welt, space-ige Hafenbecken, schwimmende Museen und chinesische Dampfknödel. Perfekt also für einen spannenden Wochenendausflug!
Ein kleines China im riesigen Japan
Chinesische Glückskekse im Regal direkt neben der japanischen Limonade? Baozi-Klöße statt Bento-Boxen an allen Ecken? Sind wir bei all den verwirrenden Schriftzeichen in den falschen Zug gestiegen und plötzlich im falschen asiatischen Land gelandet?
Nein, denn in Yokohama befindet sich Japans größte Chinatown. Sie bereichert Yokohamas eher tristes Stadtbild um goldene Torbogen, reich verzierte Tempel und die chinesische Landesküche. Das Viertel lohnt also definitiv einen Ausflug!
Das Essen hier ist wirklich lecker und preiswert. Es gibt viele Speisen, die man in Deutschland beim chinesischen Restaurant vergebens sucht. Auch die bunten und prunkvollen Tempel und Fassaden lohnen den mehrstündigen Trip durch das chinesische Viertel.
Ein Algenbad der etwas anderen Art
Tagelangen Fußmärsche liegen bereits zurück – durch das gigantische Tokyo und nun einmal quer durch Yokohamas Chinatown. Inzwischen verlangt es uns drei Backpacker nach einer kleinen Pause, etwas Entspannung, ja – vielleicht sogar einen Abstecher zum Strand. In Yokohama kein Problem. Durch die Lage direkt am Meer bietet Yokohama seinen Besuchern und Bewohnern den einzigen Badestrand im Umfeld Tokios.
Vor allem die jugendlichen Japaner nutzen die Sommerferien für einen Sprung ins… Naja, warme Wasser. Doch Landesfremde, die sich nun schon auf weißen Pudersand und tiefblaues Meerwasser freuen, werden im ersten Moment schockiert sein: Der Strand liegt inmitten von Firmengeländen, Stadtrandsiedlungen und mit Blickrichtung auf einen Vergnügungspark.
Ist das Handtuch also erst einmal im grobkörnigen Sand ausgebreitet, fällt unser Blick auf die Achterbahnen am Horizont. Das Gelächter der Besucher und das Rattern der Waggons ist über den sanften Wellengang deutlich zu hören.
Zögerlich setzen wir deshalb die ersten Schritte Richtung Brandung, ehe auch schon die nächste Eigenart ins Auge springt: Anstatt mit Sand und Schaumkronen ist das Ufer mit dichten Algengeflechten bedeckt. Kiloweise Seetang türmt sich hier auf.
Uns drei deutschen Abenteurern wird klar: Hier vergräbt man seine Freunde nicht im Sand, sondern in den Algen.
Am Badestrand gibt es außerdem auch Imbisse, Sportanlagen und die in diesem Land allgegenwärtigen Getränkeautomaten, so dass man es hier durchaus ein paar Stunden in der Sonne aushalten kann.
Ein kleiner Tipp: Wer den Strand Yokohamas am Nachmittag aufsucht, sollte unbedingt auf die Dämmerung warten. Der Anblick von abstrakten Algenformationen, Achterbahn-Loopings und japanischen Hochhäusern im schwindenen Sonnenlicht ist so einzigartig, dass es die Wartezeit wert ist.
Die wohl meistfotografierteste Hafenpromenade Japans
Nachdem wir uns nun durch Yokohamas Strand-Algen gewühlt und Chinatown besichtigt haben, neigt sich das Yokohama-Wochenende auch schon wieder dem Ende zu.
Man darf Tokyos kleine Schwester allerdings nicht verlassen, ohne das beliebteste Touristenziel besichtigt zu haben – das einzigartige Hafengebiet. Dort gibt es einiges zu sehen:
So kann die Hikawa Maru, ein ehemaliges Linienschiff und inzwischen schwimmendes Museum, besichtigt werden. Berühmtheiten wie Charlie Chaplin reisten einst auf dem Kreuzer. Es ankert am Hafen von Yokohama und ist direkt vom Yamashita-Park aus zu sehen.
Zu Fuß ist vom Ankerplatz der Hikawa Maru bequem das Gelände „Minato Mirai 21“ zu erreichen – es ist ein Bauprojekt der Stadt, das das Hafengebiet auf das Wasser hinaus erweitern und um viele futuristische Gebäude bereichern soll.
Bei den Touristen beliebt sind der knapp 300 Meter hohe Landmark Tower – das ehemals größte Gebäude Japans – und das Riesenrad CosmoClock 21.
Auch der Leuchtturm Yokohama Marine Tower hat seine Heimat auf dem Gelände gefunden. Auf seiner Aussichtsplattform, die sich über zwei komplette Stockwerke erstreckt, reicht die Sicht bei gutem Wetter sogar bis zum Gipfel des Fuji.
Und genau dorthin soll uns jetzt auch die nächste Etappe führen. Vorher wird noch in einen letzten chinesischen Kloß gebissen, der Sand vom Strandausflug abgewaschen und noch etwas am Hafen entlang geschlendert. Dann richten wir den Blick langsam nach Norden. Oder vielmehr: Auf den Fujiyama.
Reise mit Mary durch Japan:
Backpacking in Japan
Etappe 1: Ankunft in Tokio
Etappe 2: Yokohama
Etappe 3: Mt Fuji
Etappe 4: Osaka
Etappe 5: Nara
Etappe 6: Kyoto
Etappe 7: Hiroshima
Etappe 8: Zurück nach Tokio
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