Eines vorweg: Ich bin kein Experte, was Jetlag betrifft. Bisher habe ich noch nie wirklich dagegen ankämpfen müssen. Neben einer anfänglichen Müdigkeit merke ich kaum etwas, selbst wenn ich in den Osten fliege. Mittlerweile kenne ich meinen Körper und kann mich mit einigen Vorbereitungen bereits darauf einstellen, sodass der Jetlag meistens ausbleibt.

Vielleicht habe ich deswegen nie wirklich einen Jetlag, weil ich einige Sachen beachte, die die ganze Umstellung erleichtern.

Kenne deinen Körper

Bevor ich zu den Tipps komme, möchte ich eines an den Anfang stellen: Kenne deinen Körper und kümmere dich schon im Voraus um ihn. Ein gesundes Immunsystem, regelmäßig Schlaf und ein wenig Bewegung ist eine gute Vorbereitung für deinen Körper. Je besser du deinen Körper kennst, desto besser kannst du dem Jetlag entgegenwirken.

Flughafen Jetlag (Foto: Pixabay)
Reisen in ferne Länder birgt meistens einen Jetlag.


Schon während des Fluges zu deiner Destination schadet Bewegung nicht. Einfach ein paar Mal auf und ab gehen und den Kreislauf in Schwung bekommen.

Geht es in den Westen oder Osten?

Erfahrungsgemäß fällt es dem Körper leichter in den Westen zu fliegen als in den Osten. Unsere innere Uhr läuft in sogenannten Taktphasen, weniger in einem 24-Stunden-Takt. Wenn man nach Westen fliegt, verlängert sich der Tag. Flüge gen Osten hingegen verkürzen ihn. Wenn sich der Tag verlängert, ist das zwar im ersten Moment vielleicht anstrengend, allerdings fällt man schnell totmüde abends ins Bett und man passt sich so automatisch dem Rhythmus an.

Coromandel Peninsula (Foto: Sabina Schneider)
Wo hin geht es? Jetlag hat je nach Richtung eine andere Auswirkung.


Folgender Tipp deswegen: Frühzeitig darauf einstellen

Es geht in den Westen: Eine Stunde später ins Bett und eine Stunde später aufstehen – das klingt doch gar nicht so schlecht, oder?

Es geht in den Osten: Hier wird der Spieß umgedreht.

Das gilt übrigens auch für das Heimkommen – auch dort kann uns der Jetlag erwarten. Vorbereitung ist also alles.

Die Uhrzeit der Ankunft spielt eine Rolle

Ich versuche oft Flüge zu finden, die am Nachmittag oder am frühen Abend ankommen. Meistens ist man sowieso vom langen Flug müde, sodass man automatisch ins Bett fällt. Wenn man allerdings am morgen ankommt, kann das durchaus den ganzen Rhythmus durcheinanderbringen.

Pass‘ dich sofort an – so hat der Jetlag keine Chance

Das klingt recht simple, aber ist am effektivsten. Statt lange Liegen zu bleiben, stehe zu deiner normalen Zeit auf und unternehme etwas, gehe normal Mittag- und Abendessen und halte deine gewohnte Bettzeit ein. Wer am Morgen ankommt: Halte unbedingt bis abends durch, auch wenn es schwer fällt. Wenn du zu einer ‚Nicht-Essens-Zeit‘ Hunger verspürst, esse nur eine Kleinigkeit und warte mit der großen Mahlzeit bis es soweit ist.

FotoParade_Fremd_jetlag (Foto: Sabina Schneider)
An die neue Umgebung anpassen, auch zeitlich.


Halte dich im Freien auf

Es gibt nichts besseres, als Sonne zu tanken. Das Schlafhormon Melatonin wird durch das Sonnenlicht gehemmt. Stattdessen versorgt es uns mit Vitamin D, ein natürlicher Aufheller. So kannst du Müdigkeit vorbeugen und wirst erst am Abend müde.

Kahikatea Swamp Forest Walk Neuseeland (Foto: Sabina Schneider)
Frische Luft und Neues entdecken: So überlistest du deinen Jetlag.


Denk‘ nicht so viel darüber nach

Oft denken wir ständig daran, welche Zeit es gerade in der Heimat ist. Dadurch erinnern wir uns immer wieder dran, dass man eigentlich noch in einer anderen Zeit steckt. Statt aber in der ‚alten‘ Zeit stecken zu bleiben, einfach der neuen anpassen. Neben Rausgehen hilft es auch am sozialen Leben teilzunehmen. Du bist allein unterwegs: Gehe ich Läden, Cafés etc und spreche mit den Menschen dort.

Plane die ersten Tage

Vom Jetlag bleibt man oft nicht verschont. Wenn du also weißt, dass du extrem anfällig bist, lasse die ersten Tage locker angehen. Fordere deinen Körper nicht raus, nur weil du so viel wie möglich erleben willst. Starte den ersten Tag gemütlich, vielleicht mit einem kleinen Stadtbummel. Lass dich nicht verrückt machen und hetzte direkt am ersten Tag zu den Sehenswürdigkeiten.

Tongariro Crossing Neuseeland (Foto: Sabina Schneider)
Achtung bei der Planung:
Starte mit einer einfachen Aktivität und keiner schwierigen Wanderung.


Solltest du wanderbegeistert sein, suche dir erst leichte Touren aus, ehe du dich an die großen wagst. Mir ist das vor allem beim Tongariro Crossing in Neuseeland aufgefallen: Viele der Touristen kämpfen mit der Überquerung, weil sie einfach noch nicht fit genug dafür waren.
Da Jetlag oft mit Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Stimmungsschwankungen kommt, kann man es sowieso nicht so genießen, als wenn man mit frischem Kopf dort ankommt.

Roadtrip Neuseeland (Foto: Sabina Schneider)
Zwischendrin vergiss nicht zu genießen.


Wenn du dann auch noch planst, mit dem Auto zu fahren, ist es definitiv sinnvoll, sich erst zu erholen. In manchen Ländern kommt dazu noch, dass Linksverkehr herrscht. Daran muss sich der Kopf erstmal gewöhnen.

>> Hier geht es zu meinem Roadtrip durch Neuseeland. (öffnet in neuem Tab)”>>>> Hier geht es zu meinem Roadtrip durch Neuseeland.

Trinkt so viel Wasser, wie möglich

Bleibe hydriert, trinke so viel Wasser wie möglich. Frage im Flugzeug extra nach und hole dir dort so oft es geht etwas zu trinken, ebenso direkt nach Ankunft. Natürlich denkt man im ersten Moment an Kaffee. Allerdings beeinflussen koffeinhaltige Getränke unsere Schlaffähigkeit und erhöhen die Regenerationszeit. Wer nicht ohne Kaffee kann (so wie ich): Warte bis zum nächsten Tag und genieße eine Tasse Kaffee zum Frühstück. Übertreibe es aber nicht.

Uhr umstellen

Stelle deine Uhr sofort beim Abheben auf die Zeit am Ankunftsort um. Dadurch kannst du dich physisch auf die Zeit vor Ort einstellen. Du wirst im Flugzeug merken, dass sich die Essensausgabe an diese Zeiten anpasst (meistens zumindest). Das heißt oft, dass man schon Frühstück bekommt, obwohl der Körper noch auf Abendessen eingestellt ist. Das macht allerdings Sinn, sodass sich der Körper an den neuen Essensrhythmus gewöhnen kann.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine schöne Reise mit vielen tollen Momenten.

Auf Sansibar (Foto: Sabina Schneider)
Blick nach vorne und voller Erwartungen.