Es war mein Jahresvorsatz für 2017: Noch einmal nach Island – dieses Mal im Sommer. Wer einmal in Island war, der will wieder hin. Island, die Insel aus Feuer und Eis. Ich war bereits im Winter 2013/14 schon einmal dort und habe das erste Mal in einem Leben Polarlichter gesehen. Ein unglaubliches Erlebnis.

Es wurde ein 10-tägiger Roadtrip. Du befindest sich hier im zweiten von drei Abschnitten des Roadtrips um Island herum.

Teil 2: Von Wasserfälle in Island bis Höfn

Island – das Land der Wasserfälle: die ersten zwei direkt an der Ringroad

Auf dem Weg in den Süden kommt man an ihnen nicht vorbei: dem Seljalandsfoss und dem Skogafoss. Beide liegen unterhalb des großen Gletscherschildes des Eyjafjallajökulls. Beide Wasserfälle sieht man sofort von der Straße aus. Während die meisten den Seljalandsfoss von vorne betrachten, kann man sich den Weg auch nach „hinten“ bahnen und entdeckt so den Gljúfurárfoss oder Gljúfrabúi. Beim Skogafoss machten wir uns auf die Schatzsuche, denn einer Sage nach hat der erste Wikinger in der Gegend beim Wasserfall einen Schatz versteckt. Leider hatten wir wenig Glück. Auch nicht, als wir rechts neben dem Wasserfall die gefühlt 100 Stufen nach oben gestiegen sind. Trotzdem hatten wir von dort oben eine wunderbare Aussicht über den Skogafoss und die isländische Gegend.

Der Vulkan, der ganz Europa flachlegte

Zumindest den Flugverkehr. Eigentlich ist der Eyjafjallajökull ein Gletscher. Die Besonderheit dieses Gletschers ist der wohl bekannteste und zu gleich unaussprechliche Vulkan. Und dieser meinte, am 20.März 2010 mal wieder auf sich aufmerksam zu machen. Mehrere Eruptionen und Ascheausstöße waren die Folge und legte so den Flugverkehr über Nord- und Mitteleuropa flach.
Recht viel erkennt man nicht, wer sich aber näher mit dem Ausbruch beschäftigen will, findet dort davor eine Info-Zentrale mit Filmvorführung.

Schwarzer Strand und der beste Burger weltweit

Vík í Mýrdal hat mich schon bei meinem ersten Island-Besuch fasziniert. Als wäre es gestern gewesen, stand ich am schwarzen Vulkanstrand des kleinen Örtchens. Zig Touristen zieht es diesem Ort. Ein wahrlich schönes Fotomotiv.

Für uns ging es ein bisschen abseits: zum Dyrhólaey. Die kleine Erhebung, etwa 6 km entfernt von Vík í Mýrdal, bietet einen besonderen Ausblick über das Meer und den schwarzen Strand. Langsam knurrte der Magen. Ich hoffte auf den besten Burger weltweit, den ich bereits 2013 dort verspeist habe. Zurück in Vík, ging es direkt zur Info-Zentrale. Denn dort befindet sich ein kleines Restaurant. Karte aufgeschlagen und da war er: der Spezial Burger. Auch 2016 wurde ich nicht enttäuscht und ich traue mir immer noch zu sagen, dass das hier der beste Burger weltweit ist.

Der grüne Canyon: Fjaðrárgljúfur Canyon

Etwa acht Kilometer westlich von Kirkjubæjarklaustur gelegen, wurde vor allem durch Justin Bieber bekannt. Im Musikvideo I’ll Show you kommt der Canyon zum Einsatz. Trotz seiner neuen Bekanntheit, war es recht ruhig am Fjaðrárgljúfur Canyon. Nur ein paar Touristen verirrten sich dort hin. Scheint also doch noch ein kleiner Geheimtipp zu sein. Trotz Justin Bieber.

Wandern im Skaftafell-Nationalpark

Da mich das Landmannalaugar wieder auf den Geschmack des Wanderns gebracht hat, wollte ich unbedingt noch einmal durch die isländische Landschaft streifen. Der Skaftafell-Nationalpark bietet sich dafür sehr gut an. Der erloschene Vulkan Skaftafell ist Namensgeber der Region. Ein empfehlenswertes Fotomodell ist der Svartifoss.

Er ist die Hauptattraktion im Nationalpark. Dort kann man sich gemütlich hinsetzen und die mitgebrachten Snacks essen. Es gibt im Skaftafell-Nationalpark noch einige mehr Wanderungen, die sehr gut ausgeschildert sind.

Gletschersee Jökulsárlón

Der Weg lohnt sich auf jeden Fall. Die Gletscherflusslagune ist die bekannteste in Island und fasziniert von der ersten Sekunde an. Das gletscher-bonbonfarbene Blau der Eisberge, die verspielten Robben und im Hintergrund das riesen Vatnajökull -Gletscher lädt förmlich zum Staunen ein. Spätestens hier merkt man, wie abwechslungsreich die Landschaft in Island ist.

Geheimnisvolles Stokksness

Manche Dinge, die ich lese, brennen sich gefühlt für immer in meinen Kopf. So ging es mir mit Sokksnes. Der Name alleine klang so geheimnisvoll. Vielleicht liegt es daran, dass es mach an das sagenumwobene Loch Ness erinnert namentlich betrachtet. Am Fuße des Berges Vestrahorn gelegen macht Sokksnes einen sehr rauen Eindruck. Dazu kommt noch, dass im Jahr 1955 die Amerikaner dort eine Radarstation für die NATO aufgebaut wurde. Auch wenn Teile bereits eingerissen wurden, lässt sich die Station noch erkennen. Ein paar Schafe und das stürmische Wetter im Zusammenspiel mit der Sonne, die mit letzter Kraft einige Sonnenstrahlen durch die dicke Wolkenmauer warf – ein grandioser, mystischer, ein bisschen grotesk wirkender Anblick.

In Stokksness gibt es ein kleines Café, in welchem man die Eintrittskarte kaufen muss. Es gibt noch ein Wikingerdorf, aber es lohnt sich nicht wirklich, dies zu besuchen. Das Café ist in Familienbetrieb und verkauft die besten Kuchen weit und breit.

Unterkünfte Island Teil 2:

Kirkjubæjarklaustur: Kirkjubær II Campsite (kein Mitglied der Campingcard, allerdings der in der Nähe liegende Campingplatz Kleifar/ GPS N63 47.517 W18 02.938)

Höfn: Höfn Camping Ground (kein Mitglied der Campingcard/ GPS N64 15 29.397 W15 12 13.680)

Nützliches:

In Island wir fast alles mit Karte gezahlt. Fast alles. Außer die Toiletten und die Duschen an den Campingplätzen. Hier immer Münzen mit einschieben.

Der Roadtrip im Überbick:

Teil 1: Von Reykjavík ins Landmannalaugar 
Tag 1: Reykavik | Tag 2: Golden Circle | Tag 3: Landmannalaugar

Teil 2: Von Wasserfälle bis Egilstadir
Tag 4: Seljalandsfoss/ Eyjafjallajökull/ Skogafoss/ Vík í Mýrdal | Tag 5: Fjaðrárgljúfur Canyon/ Skaftafell + Svartifoss/ Jökulsárlón/ Stokksnes + Höfn 

Teil 3: Von Egilstadir in den Norden und zurück nach Reykjavík
Tag 6: Djúpivogur/ Hengifoss | Tag 7: Dettifoss/ Krafla/ Mývatn / Nature Bath | Tag 8: Húsavík | Tag 9: Goðafoss / Akureyri | Tag 10: Glaumbær / Reykjavík