Ich drücke den Button, mein Bildschirm zeigt das typische Wartesymbol und irgendwie bin ich doch ein bisschen nervös. Mein Flug ist gebucht. Ich weiß gar nicht, wieso ich das so rausgezögert habe. Eigentlich stand das Datum schon immer fest. Trotzdem hat mich noch etwas daran gehindert, wirklich zu buchen.

Maboneng (Foto: Sabina Schneider)

Rückblick: Januar 2018

Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Das sagt irgendwie jeder – es stimmt allerdings. Ich erinnere mich noch genau an meinen Blogbeitrag zu meinen Plänen für 2018. Aber was haben die jetzt mit meiner anstehenden Langzeitreise auf sich? Genau in diesem Blogbeitrag habe ich das erste Mal erwähnt, dass ich wieder länger reisen will. In meinem Kopf war der Gedanke schon lange.

Roadtrip in Island (Foto: Sabina Schneider)

Life-Update: März 2019

Ein Jahr und drei Monate später habe ich es also gebucht: Mein One-Way-Ticket nach …. Trommelwirbel (okay, die meisten wissen es wohl eh schon) … Johannesburg. Ja, für mich geht es wieder zurück nach Südafrika. Ich war bereits 2016 dort und seither lässt mich der afrikanische Kontinent nicht mehr los. Wie es dann weiter geht? Ich weiß es nicht, aber ist das nicht Sinn eines One-Way-Tickets?

Nordirland (Foto: Sabina Schneider)

Bis zur Buchung ist viel passiert. Wie ihr wisst, habe ich Im Januar meine Masterarbeit abgegeben. Anstatt mich aber zurück zu lehnen, ging der Wahnsinn erst richtig los. Mein eigener persönlicher Wahnsinn – ungeplant und ohne festen Wohnsitz. Richtig gelesen – offiziell ging es zwar wieder ins Elternhaus zurück, aber dort war ich in den letzten Monaten weniger, als ursprünglich geplant. Auf einmal standen so viel Projekte an, dass ich quasi mein eigenes persönliches Couchsurfing bei Freunden durchlebte (danke an dieser Stelle) und so auch nochmal in den Genuss der Berge kam. Weil ich allerdings ziemlich viel unterwegs war, hätte ich fast eines vergessen: meine mündliche Masterprüfung. Ich nahm mir zwei Wochen zum Lernen – anderer meiner Kommilitonen nahmen sich 6-8 Wochen Zeit. Naja, man muss Prioritäten setzen. Leider musste ich aber erkennen: zwei Wochen sind verdammt gewagt gewesen.

Planung Langzeitreise

Ob ihr es glaubt oder nicht, bisher habe ich noch nichts geplant. Selbst dann, wenn ich denke: Jetzt habe ich einen Plan, kommt jemand ums Eck und meine Pläne werden über den Haufen geworfen. Ich weiß, wo ich starten werde, das reicht erst mal. Zum Glück war ich schon mal in der Gegend und weiß, worauf ich mich einlasse. Und so richtig allein bin ich ja nicht – oder? Auf jeden Fall werde ich eine Zeit lang im südlichen und Ostafrika unterwegs sein. Ein paar Inspirationen dafür konnte ich mir von der ITB mitnehmen.

Vorbereitungen

Vielleicht haltet ihr mich jetzt für naiv und blauäugig, aber auch bei den Vorbereitungen sieht es mau aus, obwohl es in weniger als vier Wochen losgeht. Irgendwie habe ich es aber dann doch geschafft, meine ganzen Arzttermine unterzukriegen und mich rechtzeitig um Impfungen zu kümmern. Aber es steht noch so viel mehr an: Handyvertrag kündigen, Auslandskrankenversicherung etc.
Auch, wenn das jetzt etwas sehr verplant klingt, ich bin sehr zuversichtlich, dass das in vier Wochen noch alles neben Lernen und Projekten schaffe. Optimismus ist das Stichwort – fragt ich nur für wie lange. Zumindest habe ich es endlich mal geschafft, eine neue Sonnenbrille zu kaufen.

Geisterstadt Namibia (Foto: Sabina Schneider)

Erste Abschiede

Es ist die Zeit der Abschiede gekommen. Abschiede waren für mich nie leicht, aber auch nie wirklich schwer. Dieses Mal ist es anders. Wahrscheinlich, weil ich jetzt gleichzeitig ein sehr großes Kapitel schließe. Das Kapitel heißt Studium. Ein neues großes Kapitel öffnet sich: Langzeitreise.

Bewusst wurde mir das, als ich in der Uni saß, ein vorletztes Mal und ich mich kurz vorher von einer Freundin verabschiedet habe. Am Abend habe ich mich mit meinen Bloggerkollegen aus Salzburg getroffen. Ein (vorerst) letztes Mal ging ich zu unserem monatlichen Bloggerstammtisch. Und dann? Dann verabschiedete ich mich aus Salzburg. Ihr glaubt es nicht, aber als ich wieder Richtung Deutschland fuhr, wurde ich unruhig und musste ein Tränchen verdrücken. Aber nicht nur wegen Salzburg, sondern vor allem wegen meiner Arbeit. Arbeit? Der ‚schlimmste‘ Abschied steht mir noch bevor: der Abschied von meinen Jugendlichen, die ich 2,5 Jahre begleiten durfte.

Stokksnes (Foto: Sabina Schneider)

Projekt Langzeitreise kann starten

Trotz wenig Plan und wenig Vorbereitungen: Ich bin bereit für meine Langzeitreise mit One-Way-Ticket und Open End. Eine Freundin meinte neulich zu mir: Manchmal ist es gut, Dinge abzuschließen und hinter sich zu lassen, um neue Dinge zu lernen. Sie trifft damit genau ins Blaue. So schwer momentan die Abschiede sind und so anderes als die anderen Male. Ich freue mich auf alles, was vor mir kommt.