Ohje, in zwei Tagen geht’s los. Mein Plan? Ich habe noch immer keinen – also fast keinen. Wahrscheinlich hältst du mich jetzt für verrückt – da bist du nicht allein. Momentan denke ich das von mir selbst.

Wieso gibt’s denn noch immer kein Plan?

Gute Frage. Können wir die überspringen? Nein, mal im Ernst – ich weiß es nicht. Vielleicht will ich was Neues ausprobieren, vielleicht mal wieder meine Grenzen austesten oder vielleicht hatte ich einfach keine Zeit. Das letzte stimmt tatsächlich irgendwie. Ich gehöre selten zu den Leuten, die sagen, dass sie keine Zeit hätten, doch irgendwie verging die Zeit doch schneller, als ich dachte. Naja, dann eben spontan. Zwei Tage habe ich noch? Mmh…zumindest ist das Hostel für die ersten beiden Nächte gebucht und dann soll es von Johannesburg Richtung Durban. Am 04.05. muss ich dann in Pretoria sein, am 05.05. ist dann der Wings for Life Run. Also ich würde sagen, der Plan reicht doch erst einmal, oder?

Johannesburg (Foto: Sabina Schneider)

Was hast du die letzten Tage getrieben?

Wenn ich das nur selbst wüsste. Bis letzte Woche habe ich noch Projekte gemacht, sowohl in Schulen als auch im Ferienprogramm, dann hatte ich meine letzte Radiosendung. Da durfte ich ein bisschen über mich selbst quatschen. Außerdem habe ich eine kleine Verabschiedung gefeiert. Achja, in Düsseldorf und Gelsenkirchen war ich noch und dann waren Geburtstage und Ostern. Die Zeit verging tatsächlich wie im Flug. Apropos Flug: Der Pollenflug hat mich auch ordentlich im Griff, dadurch kann ich momentan nicht das leisten, was ich gerne würde. Alles muss jetzt wohl etwas langsamer gehen. Aber das Gute ist, dass es die Pollen in Afrika nicht gibt. Glück gehabt.

Bist du denn gar nicht nervös?

Nervös eigentlich gar nicht. Eher ein: Oh mein Gott, kann das was werden, sollte ich doch …? Aber dann wieder ein: Das wird schon. Ich freue mich so wahnsinnig darauf.

Ich glaube, die Vorfreunde ist momentan größer, weswegen ich auch keine Krise bekomme, weil ich noch nicht mal gepackt habe oder überhaupt etwas geplant habe. Aber keine Angst: Ein bisschen was werde ich in den letzten drei Tagen noch planen. Das wird schon.

Lions Head Kapstadt (Foto: Sabina Schneider)

Deine Eltern?

Warte ich frage mal schnell … Sie sind damit einverstanden. Irgendwie. Meine Mama ist wohl am meisten nervös. Der Papa bestimmt auch, der zeigt es nur nicht. Aber für Eltern ist es nie leicht, das eigene Kind ziehen zu lassen. Klar, fällt es ihnen schwer. Mir natürlich auch. Das merkt man nur nicht immer. Wer lässt schon gerne liebe Menschen hinter sich?

Verstehen deine Freunde, was du tust?

Ich denke schon. Da ich viele reisebegeisterte Freunde habe, vor allem viele, die ich unterwegs getroffen habe, sind diese natürlich super glücklich, dass es bei mir endlich so weit ist. Ich habe in den letzten zwei Jahren etwas aussortiert. Was hart klingt, hat aber gut getan. Der Rest, der geblieben ist, steht hinter mir und freut sich für mich und mit mir – und das soll Freundschaft doch ausmachen oder?

Boo Kaap (Foto: Sabina Schneider)

Wie sieht es mit dem Blog aus?

Der ging die letzten Monate unter. Aber das war bewusst von mir so gedacht. Dadurch, dass bis vor kurzen extrem viel anstand, wollte ich mir nicht noch mehr Druck machen. Die Entscheidung viel mir schwer, war aber die einzig sinnvolle. Dazu muss ich sagen, dass ich schon lange nicht mehr unterwegs war und einfach kein Content kam. Auf unnatürliche Weise sinnfreie Beiträge zu schreiben, habe ich nicht eingesehen. Außerdem wusste ich ja, dass ich jetzt dann weg bin und sicher viel mehr schreiben kann, was aktuell ist und auch Spaß zum Lesen macht.