Einfach mal wieder raus, Reisen gehen und den Alltag hinter sich lassen. Der hat sich nämlich wieder etwas eingeschlichen. Marokko war das perfekte Reiseland dafür. Am liebsten bin ich individuell unterwegs und versuche alles selber zu planen und zu organisieren. So auch in Marokko.

Ich war zwar nur im Norden Marokkos unterwegs, aber die meisten Tipps werden in ganz Marokko gültig sein.

Geld abheben, Zahlen und Trinkgeld

Die Währung in Marokko sind der marokkanische Dirham (MAD). Die Umrechnung ist relativ simpel, einfach durch 10 teilen, dann habt ihr Pi mal Daumen den Europreis.

Als ich in Fés ankam, war ich etwas verwirrt, da man mir sagte, es gäbe keinen ATM am Flughafen, sondern nur die Wechselstube am Gepäckband. Was allerdings nicht stimmte. Wer durch die Kontrollen durch ist und in der großen Halle steht, für den gibt es sogar zwei ATMs (und eine weitere Wechselstube).

Hebt auf jeden Fall gleich mehr Geld ab, da ihr eure Unterkünfte in bar bezahlen müsst. Eine Unterkunft konnten wir allerdings tatsächlich auch mit Euro zahlen. Einmal hatte ich den Fall, dass ich statt 10 MAD, da der Verkäufer kein Kleingeld hatte, einen Euro zurückbekommen habe.
Wer am Flughafen Fés ankommt und mit dem Bus in die Stadt fahren möchte, der sollte vorher das Geld „klein machen lassen“, da die Fahrt nur 4 MAD kostet und der Busfahrer meistens keinen 100 MAD-Schein wechseln kann – ebenso ist es auch bei den Taxifahrern.

Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider)

 

Trinkgeld ist so eine Sache. Theoretisch sind es, wie bei uns, 10% der Rechnung. Allerdings gibt es hier auch Unterschiede. Manchmal steht nämlich das Trinkgeld als Serviceleistung schon mit auf der Rechnung, und manchmal wird Trinkgeld auch nicht angenommen (kam zumindest bei uns vor). Auf jeden Fall zahlt man erst die Rechnung, wartet auf das Rückgeld und hinterlässt dann erst das Trinkgeld. Busfahrern der Fernbusse gibt man kein Trinkgeld. Man zahlt nämlich pro Gepäckstück zusätzlich und das ist dann quasi das Trinkgeld für den Fahrer.

Mit Einheimischen umgehen

Jeder hat andere Erfahrungen mit den Einheimischen. Auf unserer Reise durch Marokko hatten wir keine einzige wirklich schlechte Erfahrung gemacht. Ich habe aber auch Reisende getroffen, die gerade als Frau unangenehme Begegnungen hatten.

Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Faux Guides

Diese falschen Führer tummeln sich in der Medina, um Touristen den Weg zu zeigen, um dann Geld von diesen zu bekommen. Gerade in der Medina von Fés ist dies der Fall, da Fés die größte Medina hat und man sich bisschen fühlt wie beim verrückten Labyrinth. Da ist man oft erstmal dankbar, wenn jemand zur Hilfe eilt. Bevor man aber deren Dienste in Anspruch nimmt, lieber an Verkaufsständen nach dem Weg fragen, da diese sicher ihren Platz nicht verlassen werden.

Polizei in Zivil

Ich kann nicht zu 100% sagen, ob dies wirklich der Fall ist: in Fés sind Polizisten in Zivil unterwegs. Deswegen werden die Einheimischen nicht handgreiflich werden. Allerdings kann es trotzdem sein, dass man an der Schulter gepackt wird, oder in den Arm gezwickt wird oder dass Verkäufer nicht von deiner Seite weichen.

Tipps Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Höfliches Ablehnen und Handeln

Da die ganze Medina in Fés (und auch in anderen marokkanischen Städten) ein großer Basar ist, will dir jeder etwas verkaufen. Man sollte trotzdem immer höflich bleiben und mit einem „La, Schukran“ (Nein, danke) antworten.
Kommt es dann tatsächlich zum Verhandeln, sollte man nie zuerst den Preis nennen. Wurde irgendwann dann ein Preis vom Verkäufer genannt, sollte man es mit der Hälfte des Preises versuchen. Bleibt der Verkäufer hartnäckig, einfach weitergehen. Meistens ruft dich der Verkäufer zurück und macht dir einen angemessenen Preis.

Tipps Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Sprachbarrieren in Marokko

Ein bisschen Französisch zu können ist auf jeden Fall mehr als hilfreich. Die meisten Marokkaner können nämlich kein Englisch. Wir haben nur ganz wenige getroffen, die mit uns auf Englisch kommunizierten.
Dennoch: Irgendwie versteht man sich dann doch und es kommt zu den lustigsten Situationen. So wunderten wir uns, warum wir auf den Aussichtspunkt begleitet wurden, bis uns irgendwann klar wurde, dass das alleine nicht unbedingt ungefährlich ist.

Tipps Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Mit Händen und Füßen und ein paar Wörtern kommt man schon durch. Trotzdem schadet ein bisschen Schulfranzösisch sicher nicht.
Auf den Straßen begegnen euch einige Marokkaner, die das ein oder andere Wort auf Deutsch können, oder euch auf Spanisch ansprechen. Spanisch ist nachvollziehbar, da Marokko an Spanien „angrenzt“, beziehungsweise – wer hätte es gewusst – es zwei Städte „in“ Marokko gibt, die zu Spanien gehören (Ceuta und Melilla). Deutsch können vor allem junge Marokkaner, weil sie oft den Traum haben, irgendwann nach Deutschland zu kommen. Allerdings halten sich die Deutsch-Kenntnisse in Grenzen, wir haben aber öfters gehört, dass Tamazight (arabischer Dialekt) Ähnlichkeiten mit dem Deutschen hat.

Unterwegs in Marokko

Auch in Marokko habe ich auf lokale Transportmittel zurückgegriffen. Welche das waren und was zu empfehlen ist, das habe ich euch in einem extra Artikel zusammengefasst.