Europa blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Das Coole daran ist, dass in sehr vielen Ländern immer noch zahlreiche Zeugnisse aus der Vergangenheit erhalten sind.

Reisende, die sowohl von neuen Kulturen als auch antiken Stätten nicht genug haben können, können das auf diesem Kontinent gut verbinden. Städtetrips beispielsweise erlauben uns, für einige Tage mitten in den Trubel fremder Metropolen einzutauchen.

Wie wäre es zum Beispiel mit Athen, der Hauptstadt Griechenlands? Legenden wie die Odyssee und Kreaturen wie der Minotaurus entstammen dem Staat im Mittelmeer. Hier treffen mediterraner Flair, Großstadtleben und Antike aufeinander.

Die Akropolis – der Sitz der Götter

Ihrer Schutzgöttin Athene haben die antiken Griechen wahre Monumente gewidmet. Am bekanntesten ist wohl zugleich auch das beliebteste Touristenziel Athens, die städtische Akropolis.

Der größte und beeindruckendste Tempel auf der Felsplattform, die knapp 160 Meter über Athen hinaus ragt, ist selbst von den Straßen der Stadt aus noch zu sehen. Im sogenannten Parthenon befand sich eine riesige Statue der Athene.

Athen_Akropolis (Foto: Marina Hochholzner)

Besonders sehenswert ist auch das benachbarte Erechtheion, dessen außergewöhnliche Konstruktionsweise die Besucher scharenweise anlockt. Sechs Koren, also Bildnisse junger Mädchen, stützen hier die Grundrisse einer Tempelseite. Der Legende nach wachen sie über die dort beerdigten mystischen Könige Kekrops und Erechtheus.

Auch das gesamte Areal unterhalb der Plattform ist von archäologischen Fundstätten nur so übersät: Antike Theater, Minen und Tore versetzen den Besucher beinahe schon in das lebhafte Ambiente einer frühgeschichtlichen Großstadt.

Aber Achtung: Betreten dürfen die Touristen die alten Bauwerke in Athen nicht. Einen Ausflug ist die Akropolis trotzdem allemal wert – neben den Jahrtausende alten Bauwerken genießt man hier nämlich einen sagenhaften Ausblick über ganz Athen.

Athen_Aussicht (Foto: Marina Hochholzner)Athen_Aussicht (Foto: Marina Hochholzner)

Alter Stein in neuem Ambiente

Und wer sich mehr für die ganzen alten Steine, Töpfe, Statuen und Opfergaben interessiert, sollte auf jeden Fall dem Akropolis-Museum einen Besuch abstatten. Es ist nicht nur wegen seiner Exponate sehr sehenswert, sondern auch wegen seinem modernen Design. Zahlreiche Glasböden umgeben das Gebäude, durch die der schwindelfreie Besucher hinab in die Ausgrabungsstätten der antiken Stadtmauern spähen kann.

Ein Tipp für all die Kraxler unter uns: Der Areopag-Felsen, der sich unterhalb des Zugangs zur Akropolis befindet, ist ein beliebtes Ziel für Picknicker und Musiker. Von dort aus kann man die Akropolis und die antike Agora direkt im Tal darunter bestaunen.

Aussicht (Foto: Marina Hochholzner)

Friedhof, Bibliothek und antikes Stadtzentrum

Unbedingt gesehen haben sollte man außerdem die antike Agora, direkt zu Füßen der Akropolis, denn dort befindet sich die am besten erhaltene Tempelstädte der ganzen Stadt. Der Hephaistos-Tempel hat sogar noch ein komplett erhaltenes Dach über seiner Säulenhalle, was eine Einzigartigkeit in ganz Athen ist.

Außerdem sind auf dem Gelände der Agora dutzende weitere Überreste antiker Gebetsstätten, Badehäuser und Wohnflächen. Ein Museum direkt nebenan liefert einen guten Einblick darüber, wie viel Auswirkungen auch all die römischen Eroberer auf Athens Baustil und Bildhauerei hatten.

Nur ein paar Gehminuten weiter kann man auf dem Kerameikos, dem ehemaligen städtischen Friedhof, die Gräber vergangener griechischer Größen bestaunen. Hier sind teilweise sogar noch die Inschriften erhalten.

Wer sich mehr zu den Leseratten zählt, kann dagegen in der Hadriansbibliothek an den verfallenen Bücherregalen entlang streunen. Anhand der Grundrisse kann man sich ausmalen, wie hier vor Tausenden von Jahren Philosophen in ihren Tuniken über die Marmorfliesen schritten und in den dicksten Wälzern blätterten.

Hephaistos (Foto: Marina Hochholzner)

Oder vielleicht doch lieber religiös bleiben und Zeus huldigen, dem Vater aller Götter, dem Herrscher des Olymps? Auch sein Tempel ist noch recht gut erhalten und findet sich direkt neben dem Parlamentsgarten.

Selbst die Sportskanonen unter den Urlaubern dürften sich über ein Ausflugsziel im geschichtsträchtigen Athen freuen: Ein paar Gehminuten vom Zentrum entfernt findet sich das weltbekannte Olympiastadion.

Der längliche, bogenförmige Aufbau des Stadions wurde genau auf den antiken Überresten eben des Stadions errichtet, in dem einst die ersten olympischen Spiele abgehalten wurden.

Fast könnte man meinen, noch die Sportler unten in der Arena ächzen zu hören, während man über die Besucherbänke schlendert.

Tipps für die Reisekasse

Athen ist für Studenten sehr interessant, weil sämtliche Eintritte zu den Sehenswürdigkeiten und in die Museen für sie kostenfrei sind. Studentenausweis gegebenenfalls also immer griffbereit haben!

Auch die Selbstversorgung ist in dem stets sehr heißen Land recht günstig: Wasser gibt es quasi um jede Ecke zu erstehen, und landeseigene Leckereien wie ein Gyros Pita erhält man selbst in den belebtesten Touristengebieten für um die zwei Euro.

Gyrospita (Foto: Marina Hochholzner)

Auch andere kulinarische Landesspezialitäten, wie Fischplatten, Kalamari, Souflaki und natürlich den obligatorischen Feta mit Oliven erhält man preiswert und in großen Portionen.

Am besten quartiert ihr euch irgendwo um die beiden Hauptplätze der Stadt – Monastiraki und Syntagma – ein, denn dort gibt es sehr günstige Hostels und man ist zu Fuß binnen Minuten an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Die Griechische Küste direkt vor der Nase

Wer nun den Städtetrip bei dieser Hitze mit einem Badeausflug zum Meer kombinieren will, kommt schnell und günstig mit der U-Bahnlinie 3 bis an die Küste von Piräus. Das Hafenviertel Athens ist belebt und mit all den Palmen und Fischerbooten sehr mediterran.

Hafen (Foto: Marina Hochholzner)

Eine Erfrischung im kühlen Nass findet man dabei zum Beispiel an den Stränden im Südosten von Piräus, die man von der U-Bahnstation bequem in einer halben Stunde zu Fuß erreichen kann.

Wer kein so großes Interesse an der Hafenbesichtigung hat, kann auch direkt in die Metrolinie von Syntagma aus einsteigen. Auf dem Weg an den Strand kann man die oberirdische Fahrt für 1,90€ (Stand 2017) genießen. Hierbei sieht man viele Orte der Stadt, ehe man direkt an der Küste entlang ans Meer gelangt.