Einfach mal wieder raus, reisen gehen und den Alltag hinter sich lassen. Der hat sich nämlich wieder etwas eingeschlichen. Marokko war das perfekte Reiseland dafür.
Individualreisen bedeutet für mich, auch mal auf lokale Verkehrsmittel zurückzugreifen und einfach darauf vertrauen, dass man sowieso am richtigen Ort rauskommt, ohne vorher alles aufs Detail geplant zu haben.

Ich habe mir zwar nur den Norden angeschaut, aber die Verkehrsmittel sind in Marokko überall gleich vertreten.

Vom Flughafen Fés in die Stadt

Der Flughafen in Fés liegt zirka 15km von der Innenstadt entfernt. Der Flughafen ist sehr modern gestaltet und ist recht überschaubar.

Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Vom Flughafen Fés ging es mit dem Bus Nr. 16 in die Stadt. Der Bus ist leicht zu finden, einfach aus dem Flughafen raus, durch den Parkplatz mit den Mietautos durch und dann zu eurer Rechten steht ein Pfahl. Der Bus geht alle 35 Minuten und kostet 4 MAD (marokkanische Dirham). Da euch der Busfahrer etwas genervt anschauen wird, wenn er von euch einen 100-MAD-Schein bekommt: Einfach am besten den Schein vorher in einem der Läden kleiner machen lassen.
Die Fahrt dauert circa 20 Minuten und endet am Bahnhof. Von dort ein einfach ein Petite Taxi nehmen oder zu Fuß in die Medina (zu Fuß seid ihr bis zum blauen Tor wieder circa 20 Minuten unterwegs, kann man machen, aber Taxi fahren ist mit Gepäck trotzdem einfacher).

Petite Taxi

Diese Taxis sind relativ leicht zu erkennen (in Fés waren sie rot, in Chefchaoen blau und in Asilah mintgrün) und das gängigste Verkehrsmittel in Marokko. Die meisten Petite Taxis fahren ohne Taxameter – klar, dass sie erstmal versuchen, dir die Taxifahrt teuer anzubieten. Meistens kostet eine Fahrt in der Stadt zwischen 10-20 MAD plus etwas Trinkgeld für den Fahrer, wenn ihr wollt. Zum Beispiel hatten wir einen super lieben Taxifahrer, der extra in der Unterkunft für uns anrief, uns einige Sehenswürdigkeiten auf dem Weg erklärte und das Ganze ohne ein Wort Englisch zu können (und wir kein Wort Französisch).
Achtung: Petite Taxi dürfen euch nicht zum Flughafen bringen, da sie nicht aus der Stadt rausfahren dürfen. Ihr könnt euch ein Taxi von eurer Unterkunft bestellen oder ihr sucht ein Taxi auf der Straße – Die Fahrt zu Flughafen Fés kostet 120 MAD. Wer sich in der Medina abholen lässt, zahlt etwas mehr, da der Taxifahrer nicht in die Medina fahren kann und euch persönlich zu Fuß abholt und zu seinem taxi bringt.

Stadtbus: City Bus Fés

Auch wenn das Petite Taxi das beste Verkehrsmittel in der Stadt ist, wollten wir unbedingt mit dem Stadtbus fahren. Das System des City Bus Fés hat seine eigenen Regeln. Das Ziel war der Borj Sud, der Aussichtspunkt im Süden der Stadt. Zu erst schicke man uns zur Linie 3, dann zur Linie 19, um uns wieder zur Linie 3 zu schicken, um letztlich mit Begleitung in Linie 56 (glauben wir zumindest) zu sitzen.

Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Auch, wenn das System nicht zu 100% zu durchblicken ist, wir waren sehr überrascht, wie gut eigentlich die Linie ausgeschildert waren. Es gibt zwar keinen Busplan, aber mit Durchfragen kommt man sehr schnell drauf, wo man hinfahren muss. Die Linien selber sind dann aber sehr gut ausgeschildert.
Trotzdem landete ich bei meiner Fahrt zum Flughafen im falschen Bus, der aus Fés rausfuhr. Allerdings waren die Marokkaner (ich war die einzige Nicht-Marokkanerin im Bus) so lieb und fuhren mich so nah wie möglich an den Flughafen. In solchen Bussen zahlt man nicht beim Einsteigen, sondern während der Fahrt geht einer durch die Reihen und stellt dir dein Ticket aus – wofür ich erstaunliche 2 MAD gezahlt habe.

CTM-Bus und Supratours

Diese zwei Unternehmen sind fahren längere Strecken mit relativ bequemen Fernbussen an. Im Norden von Marokko sind die Busstrecken gut ausgebaut. Supratours gehört zum Bahnkonzern ONCF. Die Webseite des Unternehmen ist recht übersichtlich und zeigt euch die Fahrpläne an.
Mit dem Fernbus von Supratours sind wir nicht gefahren, dafür aber mit dem Fernbus von CTM (von Fés nach Chefchaouen). Hier lohnt es sich, die Tickets mindestens einen Tag vorher zu kaufen, in der Hauptsaison sind drei Tage empfehlenswert, vor allem, wenn ihr von Fés nach Chefchaouen fahren wollt. Für diese Strecke von 4,5 Stunden zahlten wir 75 MAD plus 5 MAD pro (mittelgroßes) Gepäckstück. Die Kosten für das Gepäckstück ist übrigens das “Trinkgeld” für den Fahrer.

Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Lokale Fernbusse

Etwas unbequemer sind die Fernbusse von den weniger bekannten Unternehmen, die eher von Locals benutzt werden. Von Chefchaoen nach Tétouan fuhren wir mit dem Unternehmen Nejme Chamal. Für die Strecke von 1,5 Stunden zahlten wir pro Person 20 MAD + 5 MAD pro Handgepäcksrucksack. CTM fährt die gleiche Strecke für etwas mehr Geld und ist sicherlich bequemer und besser gelüftet.

Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider) Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider)

 

Grand Taxi

Von Tétouan fuhren wir mit dem Grand Taxi weiter nach Asilah. Auf der Busfahrt nach Tétouan lernten wir drei nette Polen kennen, mit denen wir uns das Taxi teilten. So zahlten wir für eine Fhart von insgesamt 2,5 Stunden 100 MAD pro Person. Grand Taxi sind Taxis, die dich von einer großen Stadt zur nächsten bringen. Wenn ihr nur zu zweit oder gar alleine seid, ist das auch kein Problem. Einfach zum Taxistand gehen und man wird einem Taxi zugeteilt, in dem manchmal schon Leute sitzen. Die Taxifahrer warten bis das Taxi voll ist, und dann geht es los. Wir waren zu fünft, insgesamt hätten sechs Leute Platz gehabt.

Mit der Bahn

Das Bahnnetz ist super ausgebaut (besonders im Norden von Marokko) und die Bahnfahrt war eigentlich sehr angenehm. Wir fuhren von Asilah nach Fés zurück, die Fahrt dauerte zwar 5 Stunden, aber irgendwie verging die Zeit relativ schnell, allerdings war es etwas kalt im Zug (Februar). Die Tickets kann man entweder online kaufen oder einfach am Schalter, der allerdings erst paar Minuten vorher aufmacht. Die Fahrt kostete für unsere Strecke 95 MAD.
Einheimische verrieten uns, dass das Zugfahren aber nicht immer deren erste Wahl ist. Vor allem, wer von Asilah in den Süden fährt. Für die Strecke empfehlen sie die Fernbusse, da diese dann auf dem „Highway“ fahren und deutlich schneller, als die Züge sind und außerdem weniger rütteln.

Unterwegs in Marokko (Foto: Sabina Schneider)

Marokko mit dem Mietauto

Da wir sehr individuell unterwegs waren, haben wir uns kein Mietauto genommen. Wer etwas länger bleibt, oder keine Lust auf lange Busfahrten, dem ist ein Mietauto zu empfehlen. Ich buche meine Mietwagen meistens über billgermietwagen.de oder auch über booking.com.

weitere Tipps:

  • In Marokko zahlt man nie mit Karte, also immer Bargeld mitnehmen.
  • Für längere Fahrten packt euch was zum Essen ein.
  • Wer sich nicht sicher ist, wie er von A nach B kommt, kann ich nur die Internetseite Rome2Rio empfehlen. Nicht immer punktgenau, aber eine absolut gute Hilfestellung.